Statt eines Manifests
Natur nicht als romantische Klage um einen vergangenen Frühling, . . . . . .
nicht als Leiden am Winter . . . . . .
Natur nicht als Forderung einer lang entbehrten Berührung . . . . . .
Natur nicht als Original
(Es gibt bei uns keinen Urwald) . . . . . .
Natur nicht als Klage um verlorene Schönheit . . . . . .
Natur nicht als am Ende zu Geld geworden .
Natur auch nicht als Verlust eines früher einmal Besessenen . . . . . .
Natur nicht als touristischer Übergriff auf eine reinszenierte Ursprünglichkeit . . . . . .
Natur also nicht als gigantische Landschaft und große Perspektive
und damit nicht als bloßes Wissen . . . . . .
Natur nicht als Nährstoff, Material oder Ware . . . . . .
Natur nicht als Gülle-gedüngte Kulturlandschaft . . . . . .
Natur nicht als Kleinbauern-Kitsch und geleugnete Massentierhaltung . . . . . .
Natur nicht als Dickmacher oder als Wellness-Farm . . . . . .
Vergängliches schon gar nicht als Müll oder wenn als Müll, dann gestaltet, bedacht, bewahrt . . . . . .
Vergangenes aber auch nicht angeeignet als Tagebuch, Geschichtsbuch, Monument . . . . . .
Dem permanent Zerfallenden wird als Selbstdokument Raum gegeben . . . . . .
Das Zerfallende fällt uns als Serie zu . . . . . .
Vergänglichkeit quillt über, ist die sichtbar werdende Ewigkeitsform des Lebens . . . . . .
Die Serie kann, wenn sie gelingt, Zeugnis der Fruchtbarkeit des Vergänglichen sein. . .
Die Serie ist dann die mögliche Existenzweise einer großen Reserve
Vergänglichkeit ist ein Palast des Schauens. . . . . . .
Vergänglichkeit ist Vielfalt und Reichtum. . . . . . .
Nur so entsteht Kultur aus Serien. . . . . . .
Serien sind im Guten und im Schlechten die aufgeklärte Version des Märchens vom süßen Brei . . . . . .
Serien, die sich ohne Schaden für Leib und Seele als Un-Wiederholungen anschauen lassen . . . . .
Statt Terror des Neuen die
Un-Wiederholung der Serien des Vergänglichen . . . . . .
Vergänglichkeit, Schönheit der Serie